Dies ist der dritte Teil des Reiseberichts meiner Südenglandreise. Er umfasst die Tage vom 20. bis zum 24. August 2014. Wir wandern im Dartmoor, besuchen das Eden-Projekt und fahren zur unserer vierten Unterkunft, der Chycara-Farm in der Grafschaft Cornwall. Hier stehen Marazion mit der Gezeiteninsel St. Michaels’s Mount, das Künstlerdorf St. Ives und der letzte Zipfel Europas, Land’s End, auf unserem Erkundungsplan. |
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20. August 2014 | |
Das Dartmoor übt eine magische Anziehungskraft aus. Wir fahren nach Widecombe und starten von dort eine zweite Wanderung in diese faszinierende Landschaft. Laut Plan Frische Luft und Bewegung macht hungrig. In einem rustikalen Pub stärkt sich jeder von uns mit einem Ploughman’s Lunch.Das ist eine In England typische kalte Mahlzeit („kalte Platte“), die vor allem in Pubs serviert wird: deftiges Brot, Käse, Kochschinken, sauren Zwiebeln, Coleslaw und Chutney. |
Widecombe-in-the-Moor Ortschaft im Dartmoor in der Grafschaft Devon. Neben der Kirche St. Pankratus befindet sich ein Informationszentrum des National Trust. Von hier aus starten viele Routen in das Dartmoor.
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21. August 2014 Heute sagen wir dem Dartmoor ade. Die Reise geht weiter. Das nächste Ziel ist die Chycara-Farm in der Grafschaft Cornwall. Auf dem Weg dorthin wollen wir uns unbedingt das Eden-Projekt anschauen – ohne Frage, eine sehenswerte Attraktion. Futuristische riesige Kuppeln zweier Gewächshäuser ziehen sofort die Blicke auf sich. Im Regenwaldbiom befindet sich der weltweit größte überdachte Regenwald. Das Mittelmeerbiom beherbergt die mediterrane Pflanzenwelt. Das Angebot der gesamten Anlage ist so umfangreich und vielfältig, dass man den ganzen Tag hier verbringen kann, ohne dass Langeweile aufkommt. Abends erreichen wir die Chycara-Farm, ein wunderbarer alter Landsitz, liebevoll restauriert („very british“) und mit einem herrlichen Park. |
Eden-Projekt ist ein botanischer Garten, der sich über 50 Hektar erstreckt. Seine Gestaltung steht unter der Frage, was es heißt, im Einklang mit der Natur zu leben.
Chycara Farm Landsitz mit 6 Hektar Garten und Wald; 6,4km von Truro entfernt. Adresse: Chyreen Lane, Carnon Downs, Truro, TR3 6LN |
22. August 2014 Nach einem schmackhaften und sehr reichlichem englischen Frühstück fahren wir nach Truro, um uns die Stadt anzusehen. Durch die Stadt fließt der gleichnamige Fluss. Es herrscht Ebbe. Schiffe und Boote liegen auf dem sandigen Flussbett. Erstaunlich, wie uneben, ja hügelig dieses ist. Im Stadtzentrum laden viele kleine Läden und Cafés zum Bummeln ein. Wir schauen uns die im neugotischen Stil erbaute und 1910 geweihte Kathedrale an, die alle anderen Gebäude überragt. Wir fahren weiter nach Marazion. Vor diesem Ort liegt eine Gezeiteninsel, auf der die vom National Trust verwaltete Burg St. Michael‘s Mount erbaut wurde. Bei Ebbe ist sie trockenen Fußes zu erreichen, bei Flut jedoch ausschließlich mit dem Boot. Die Burg und der sie umgebende subtropische Garten können besichtigt werden. Es ist ein sonniger Nachmittag. Hoch oben von der Burg eröffnet sich ein beeindruckender Blick auf die Küste und den in vielen Farben schimmernden Atlantik. |
Truro Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern; Sitz der Verwaltung der Grafschaft Cornwell Marazion Kleiner Ort an der Mount’s Bay mit knapp 1500 Einwohnern. St. Michael‘s Mount felsige Gezeiteninsel vor Marazion „Kleiner Bruder“ des französischen Mont St. Michel in der Normandie |
23. August 2014 Heute bleiben wir auf der Chycara-Farm. Wir wollen die Naturschönheiten und all die Annehmlichkeiten, die diese Unterkunft bietet, genießen: Das Wohnzimmer (Lesen und Musikhören, Fernsehen, DVD), den riesigen Park mit seinen exotischen Gehölzen und harmonisch eingepassten Teichen (überall Liegen zum Ausruhen, Tische und Stühle für ein Picknick; Möglichkeiten für ausgedehnte Spaziergänge, die Schwimmhalle und nicht zuletzt den Tennisplatz. Das haben wir natürlich ausgiebig genutzt. Aber das Tennisspielen bringt Paul kein Glück. Er zieht sich eine schmerzhafte Zerrung im Bein zu und ist vorerst außer Gefecht gesetzt. |
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24. August 2014 Englisches Wetter. Es regnet, ab und an kommt die Sonne durch, dann wieder Regen. Paul muss sich schonen. Lotti und ich trotzen dem Wetter und fahren mit dem Zug nach St. Ives, ein kleiner, schmucker Ort an der Küste, Wir nutzen die Gelegenheit mit einem Oldtimer-Doppelstockbus nach Land’s End zu fahren. Die Fahrt dauert 1,5 Stunden. Immer wieder sehen wir die Überreste einer vom ehemaligen Bergbau geprägten Landschaft. Hier wurden vor allem Zinn und Kupfer gefördert. Erstaunlich, wie clever der Busfahrer den nicht ganz kleinen Bus durch enge Straßen manövriert. Sicher, er macht das nicht zum ersten Mal. Er hat Routine, trotzdem … Jedenfalls sind wir froh, nicht mit unserem Auto die Strecke zu fahren.
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Ebbe und Flut Durch die zwischen Erde, Mond und Sonne wirkenden Anziehungs- und Fliehkräfte kommt es an vielen Küsten zweimal am Tag zu einem Ansteigen des Meeresspiegels (Flut) bzw. zu dessen Absinken (Ebbe).
Land’s End kleine Ortschaft auf einer gleichnamigen Landzunge mit einem Hotel und einigen Läden. Vor den Klippen befindet sich ein Schiffsfriedhof. Land’s End ist beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen, Fahrradtouren und Rallyes aller Art bis hin zu Oldtimer-Rallyes.
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