Was sind das für Bilder, die Hironymus Bosch vor 500 Jahren gemalt hat? Die mystisch-visionären, surrealistischen Darstellungen verblüffen und erschrecken zugleich. Verblüffen, denn wer kann sich vorstellen, dass zu jener Zeit derartige ungewöhnliche und symbolhafte Bilder überhaupt möglich waren. Verblüffen ob der rätselhaften Visionen. Und hier ist auch das Erschrecken angesiedelt. Das ist unsere Welt, das sind menschliche Gedanken. Und haben sie sich seither zum Besseren verändert? Die Erklärung, Lehren aus der Geschichte zu ziehen, hat eine kurze Halbwertzeit.
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Hieronymus Bosch (Jheronimus van Aken: 1450-1516) war ein bekannter niederländischer Maler der Renaissance. In der Multimedia-Ausstellung stehen seine Werke „Garten der Lüste“ und „Die Sieben Todsünden und Die vier letzten Dinge“ im Mittelpunkt.
„Der Garten der Lüste“ ist ein Triptychon (Dreitafelbild) zum Thema Schöpfung der Welt. Die Mitteltafel zeigt den Garten der Lüste, das Paradies. Auf den Außentafeln ist die göttliche Schöpfung am dritten Tag, als Gott Land, Meer und Pflanzen schuf, dargestellt; links der Garten Eden und rechts die Hölle.
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Das Original genau wie auch das Original „Die Sieben Todsünden und Die vier letzten Dinge“ befinden sich im Madrider Prado-Museum. Bei letzterem handelt es sich um eine Tischplatte. In der Mitte ist das Auge Gottes, herum die interpretative Darstellung der Todsünden Zorn, Hochmut, Wollust, Trägheit, Habsucht, Neid und Völlerei. In der Ausstellung werden die sieben Todsünden und ihren biblische Deutung an die Wand projiziert.
Eine gute Idee, ist auch die Darstellung bedeutender geschichtlicher Ereignisse entlang der Lebensjahre von Hironymus Bosch. So lässt sich sein Schaffen noch besser einordnen, ja, es hebt die Ungewöhnlichkeit seiner Werke anschaulich hervor.
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